Kleinbauernproject PDS / Sahyadri Spice Farmers Consortium aus Kerala / Indien

 

 

Die Peermade Development Society stellt sich vor    11/2024

 

Unsere Produkte von PDS / Sahyadri Spice Farmers Consortium:
Curcuma Alleppy, Ingwer, Pfeffer Tellicherry schwarz ganz, Pfeffer MG1 schwarz, Malabar-Pfeffer Superior schwarz, Pfeffer weiß, Pfeffer grün luftgetrocknet, Pfeffer in Salzlake, Urwaldpfeffer ‘Kannampady’ schwarz, Nelken, außerdem die selteneren Gewürze Zitwer und Vetivergras.

Zu PDS gehört ebenfalls eine Tee-Fabrik für Südindien Tee, den wir ebenfalls handeln. Er ist vor allem Grundlage unserer aromatisierten Tees (wir aromatisieren Tee selbst mit natürlichen Zutaten bei uns im Haus).

Wir treffen unsere Partner von PDS jedes Jahr auf der BioFach, bzw. bereits am Vorabend der Messe auf unserer “Trust Organic Small Farmers”-Konferenz.

 

 

 

Im Jahr 1980 wurde die Gesellschaft Peermade Development Society (PDS) durch Bischof Mathew Arackal der katholischen Diözese Kanjirapally gegründet. Aufgabe ist ländliche Entwicklung, und damit die Verbesserung der Lebensbedingungen für die arme ländliche Bevölkerung, mit Programmen und Projekten für benachteiligte, marginalisierte Stämme, verarmte Kleinbauern, Frauen und Kinder. Die Arbeit beinhaltet neben dem Aufbau von kommunalem Gesundheitswesen, Gemeindeorganisation und Umwelt-Management auch die Vermarktung einheimischer Medizinalpflanzen, die Förderung des ökologischen Landbaus und die Gründung eines eigenen Gewürz- und Teeexports der Kleinbauerngemeinschaft.

Hier noch mal in Originalton von der PDS:

 

  • Tribal development.
  • Upliftment programmes for women and children.
  • (Neben Bildungseinrichtungen und Kleinunternehmen wie eine Wäscherei gibt es auch ein eigenes Microkredit-Programm für Frauen)
  • Family empowerment programmes.
  • Welfare programmes for farmers.
  • Environment, land, water and biomass management.
  • Promotion of Indian systems of medicines.
  • Training programmes for farmers.
  • Research and Development programmes for agriculture, animal husbandry, indigenous medicines and anthropology in association with leading R & D institutions in India.
  • Neu seit 2010: Die Kleinbauern sind nun in einer eigenen Association unabhängig von der Verarbeitungs- und Exportfirma PDS Organic Spices organisiert: Sahyadri Spice Farmers’ Consortium nennt sich die Organisation.

 

 

Innerhalb 4 Jahrzehnte hat sich die PDS zu einer der führenden NGO (Nichtregierungsorganisation) in Indien entwickelt. Die PDS trägt den Namen der Stadt Peermade in Kerala, früher eine blühende Stadt in einer malerischen Umgebung – Berge (auf ca. 1000m Höhe), Wasserfälle – berühmt für Gewürz-, Tee und Kaffeeplantagen. Die Sommerresidenz der königlichen Familie befand sich dort.

Die Gewürzfirma PDS entstand in Zusammenarbeit mit dem indischen Spice Board Anfang der 90er Jahre. Wir, die Firma Heuschrecke, arbeiten seit ungefähr 30 Jahren mit PDS zusammen, zunächst indirekt, später haben wir begonnen, direkt zu importieren. 

Zur Zeit führen wir von PDS (wird jeweils auf dem Rücketikett angegeben): verschiedene Sorten Pfeffer, darunter Tellicherry- und Malabar-Pfeffer, sowie Urwaldpfeffer aus Kannampady, Ingwer und Curcuma in Alleppy-Qualität, Nelken.

 

PDS / Sahyadri Spices Farmers in Kerala, Indien
PDS / Sahyadri Spices Farmers in Kerala, Indien

 

Um einmal das Leben und den Alltag eines Kleinbauern der PDS zu verdeutlichen, hat Sunil Joseph uns einen Bericht über den Farmer Mr. Augusty Vattothu geschrieben:

„Mr. Augusty Vattothi, 65 Jahre alt, gehört als Bio-Farmer zum PDS-Organic-Spice-Projekt. Er besitzt 1,01 ha Land in Cherupallikulam und ist Mitglied des Projekts seit 1993.Mr. Augusty und seine Familie (Frau Eliyamma, Sohn Joy, Schwiegertochter Jessy und drei Enkelkinder Renju, Joel und Georgis) leben zusammen auf der Farm, die 1997 durch Control Union Certification, früher: Skal International, biozertifiziert wurde. Heute ist seine Farm zertifiziert nach den Standards EU, JAS, USDA-NOP, Bio-Suisse und Indian NPOP (alles Standards für Bio-Anbau der verschiedenen Länder). Er baut folgende Produkte an: Pfeffer, Kaffee, Nelken, Muskat, Macis (Muskatblüte), Kakao, Kokosnuss, Vanille, Ingwer, Taioka, Elephant-Foot-Yams, Chilly und Gemüse – außer den Gewürzen das meiste für den Eigenbedarf. Mr. Augusty ist ein aufmerksamer und enthusiastischer Bio-Kleinbauer. Er pflanzt Leguminosen an, um die Böden anzureichern (Gründüngung), stellt eigenen Kompost her und hält Vieh. Er nutzt den Farm-Dünger, um Biogas herzustellen, das in der Küche zum Kochen dient. Diese ländlichen Gegenden sind nicht an eine Gasversorgung angeschlossen, und die sonst übliche Energiequelle ist Holz. Feuerholz sammeln ist eine harte Frauenarbeit – und diese entfällt durch die Biogas-Anlage. Biogas verringert auch die Luftverschmutzung in den Wohnräumen.

Die Pflanzenmaische aus der Biogasanlage wird zu Kompost weiterverarbeitet. Die Anlagen wurde mit Unterstützung der PDS installiert. Alle Kleinbauern, die zur PDS gehören, erhalten verschiedene Trainings zum biologischen Anbau, zur Dokumentation, Düngung, Kompostherstellung, Schädlingskontrolle und Behandlung von Krankheiten. Weitere Programme betreffen Bodenerhalt durch Wasser(scheiden)wirtschaft, Aufbau von Felsdämmen, und den Anbau von Futtermitteln. Im Zuge eines Aufforstungsprogramms erhielt Mr. Augusty Obstbäume, (einheimische) Medizinalpflanzen und andere Hartholzbäume, die gut in dieser Region wachsen.

Die Kleinbauern werden ebenso trainiert in Sammlung, Lagerung und Nutzung von Regenwasser im Haushalt („Regenwasser ernten“). Die Trainings halfen diesem Farmer, die Hänge seines schwierigen, steilen Terrains in eine saftig-grüne, reichhaltige Farm zu verwandeln – unter den 313 Farmen der Peermade-Zone.

Mr. Augusty ist der Beweis für die positiven Auswirkungen des ökologischen Anbaus, und ist begeisterter Unterstützer der ‚low external input farming’-Methode. Er lobt den Fakt, dass die biologische Landwirtschaft unabhängiger von teurem, externem Input macht. Seit 1997 liefert Mr. Augusty durchschnittlich 300kg schwarzen Pfeffer, 150kg Nelken, 750kg frischen Ingwer, Muskatnüsse, Macis und weißen Pfeffer an PDS. Um sicherzustellen, dass den PDS-Bio-Farmern, die hauptsächlich unter die Kategorie fallen: klein, marginalisiert und ‚tribal’, nicht die hohen Kosten der Bio-Kontrolle und –Zertifizierung aufgebürdet werden, werden sie nach einem Gruppen-Schema zertifiziert.

 

 

Pfeffer wird aus den Bäumen geerntet

 

Zur PDS-Gruppe gehörten damals 2056 Farmerfamilien, heute sind es über 4000, verteilt über 7 Zonen in und um den Idukki-Distrikt von Kerala. Ein Team von 8 Personen unterziehen diese einer internen Kontrolle. Die Gebühren der Bio-Zertifizierung  und die Aufrechterhaltung des internen Qualitätskontrollsystems (IQS) wird alleine von der PDS getragen, durch das Einkommen aus dem Export von Bio-Gewürzen.Im Fall von Mr. Augusty inspiziert der interne Inspektor der Peermade-Zone Mr. Binoj Thomas regelmäßig die Farm, um sicherzustellen, dass die Praktiken des biologischen Anbaus eingehalten werden. Diese Besuche werden in Farm-Berichtsheft dokumentiert. Alle Details, die seine Farm betreffen, werden im Unit Office in der Betriebsstelle in Cheruvallikulam festgehalten.

Wenn die Ernte beendet ist, besucht der IQS-Inspektor die Farm und markiert jeden Sack. Diese werden dann von den Farmern zur nächsten Betriebsstelle transportiert.Die Betriebsstellen liegen nahe bei den Farmen, um Transportkosten zu sparen. Bei der Warenannahme wird das Produkt in Anwesenheit des internen Inspektors, des Vertriebsmanagers und des Farmarbeiters gewogen, dem Farmer bar ausbezahlt, und anschließend in die Gewürzfabrik (Spice factory) in Valanjanganam gebracht. Die Dokumentation über die bezogenen Ware und die Markierung auf den Säcke stellt die Rückverfolgbarkeit des Produkts sicher.“

 

 

Heuschrecke-Kräuter und Gewürze erhalten Sie in Ihrem Naturkostfachgeschäft oder im Bio-Versandhandel.