Seit einigen Jahren arbeiten wir mit unserem lateinamerikanischen Partner zusammen, sowie mit deren Schwesterfirma in Europa, die dafür sorgt, dass die Ware zu uns kommt. Wir freuen uns sehr über den Kontakt, der auf einer BioFach Messe zustande kam. Eine kurze, transparente Lieferkette.
Wir stellen hier die Gründungsphilosophie ausführlich dar, weil es eine positive, lehrreiche Geschichte ist, weshalb auch viele von uns Pionieren der Biobranche angetreten sind. Sie funktioniert, und das macht Hoffnung.
„Lateinamerika ist die Heimat einer immensen biologischen Vielfalt, vielfältiger Kulturen, traditioneller Gemeinschaften und ihres Erbes, aber trotz des enormen Potenzials wurden die lokalen natürlichen Rohstoffe bisher kaum genutzt.
Als wir unser Unternehmen gründeten, träumten wir davon, diese fruchtbare Region wieder aufzuwerten, indem wir natürliche Rohstoffe für die Duft-, Geschmacks-, Aromatherapie- und Gewürzindustrie entwickeln.
Als wir 2010 mit der Produktion unserer ersten ätherischen Öle begannen, setzten wir uns das ehrgeizige Ziel, die Dinge anders zu machen, indem wir die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unserer Tätigkeit stellten. Es war aufregend zu sehen, welche Reichweite und positive Auswirkung wir erreicht haben, und wir bewegen uns auf dieser Reise kontinuierlich vorwärts, indem wir ein größeres Sortiment an natürlichen Rohstoffen entwickeln, die unsere positive Auswirkung auf die produzierenden Gemeinschaften und die Umwelt vergrößern werden.
Wir haben auch eine Mission, nämlich der gesamten Wertschöpfungskette einen Sinn zu geben, indem wir der Welt zeigen, woher die Rohstoffe kommen, die sie jeden Tag in ihren Produkten verwenden, einerseits das erstaunliche Wissen der Vorfahren und die atemberaubende Natur, aber auch die harten Arbeitsbedingungen.“
Einer der Gründungswerte ist win-win: “win-win” transactions are those that add value, enhance wealth, and reduce inequalities.“ Ganz praktisch bedeutet das auch, in Zeiten von Flüchtlingsströmen aus den mittelamerikanischen Ländern, Existenzmöglichkeiten für Farmer zu schaffen, damit sie im Land bleiben oder auch zurückkehren können.
Die Gründungsidee stammt aus Frankreich. Eine der Gründer:innen berichtet:
„„Woran auch immer du arbeitest, sorge dafür, dass es anderen etwas Gutes bringt“, sagte mein Vater immer zu mir, als ich jung war. jung war. Als Chirurg war er regelmäßig auf Missionen in den Regionen Guatemalas, um dort mobile Krankenhäuser einzurichten, und die lokale Bevölkerung zu versorgen. Ich begleitete ihn oft. Dabei wurde ich mit der Realität meines Landes konfrontiert, Armut, fehlende Bildung und sehr harte Lebensbedingungen, in einem sehr jungen Alter.
Heute bin ich kein Arzt, aber ich höre immer noch die Worte meines Vaters. Auch habe ich sie so tief verinnerlicht, dass sie zur treibenden Kraft hinter unserem Unternehmen geworden sind.
Klimawandel, soziale und politische Spannungen, gefährliche Bedingungen und der Einsatz von Pestiziden sind nur einige der Herausforderungen, die die Lieferketten von natürlichen Rohstoffen betreffen. Das Konzept der Nachhaltigkeit ist nach wie vor sehr komplex in Bezug auf die Anzahl der zu berücksichtigenden Faktoren.
Kardamom in Guatemala kann nicht auf dieselbe Weise bewirtschaftet werden wie Guajakholz in Paraguay!
Nach 12 Jahren Erfahrung in diesem Bereich haben wir die Methodik formalisiert, die wir bei unserer gesamten Beschaffung anwenden. Heute teilen wir diese Methode, die unserer Meinung nach die Schaffung von nachhaltigen Wertschöpfungsketten für natürliche Rohstoffe ermöglicht.
Wir haben jeden Aspekt dieser Methode so konzipiert, dass sie alle Herausforderungen der Nachhaltigkeit berücksichtigt, ohne uns auf nur einen Focus zu beschränken, denn Nachhaltigkeit ist multidimensional. Sie umfasst viele Dinge auf einmal: die Lebensbedingungen der Erzeuger:innen, die technische und soziale Unterstützung, um ihr Wohlergehen zu sichern, aber auch Umweltschutz und Schutz der Biodiversität im Ursprung. All das ist es, mit unserem wichtigsten Wert im Zentrum: Transparenz. Sobald wir die Augen für die Realität dieser Wertschöpfungsketten öffnen, gibt es keinen Weg zurück.“
Unser Partner arbeitet überwiegend mit Kleinbauern zusammen, die in lokalen Einheiten organisiert sind, sowie medium scale (mittelgroßen) Farmern. Die Landwirte sind bio- oder UEBT-zertifiziert (unser Cardamom stammt von biozertifizierten Bauern), dabei hilft unser Partner ihnen bei der Zertifizierung, übernimmt die Zertifizierungskosten, zahlt einen „Premium“, hilft mit Vorfinanzierung der Ernte, gibt Abnahmegarantien und Trainings, wie Bio-Anbau funktioniert.
Der Bio Kardamom Anbau findet größtenteils in Agroforestry Managment Systemen statt, „das bedeutet, dass die Pflanzen inmitten des Regenwaldes hochgezogen und (teils) unter Schatten kultiviert werden. Dies verhindert, dass für den Anbau von Kardamom Regenwald gerodet werden muss. Zudem stellen wir sicher, dass durch unsere Aufforstungsprojekte zudem Regenwald entsteht, der durch die traditionelle Holzofentrocknung in Guatemala dem stetigen Abforsten ausgesetzt ist. All dies funktioniert im Einklang mit unserer nachhaltigen Methodologie, die unser Handeln bestimmt.“
In Kürze trifft die neue Ernte ein, sie ist verspätet, „und fällt wegen der Hitzewelle im April/Mai 2024, die sehr wahrscheinlich durch das El Nino Wetterphänomen verursacht wurde, deutlich schlechter aus als die Ernte in der Vorsaison. Die Kardamom Assoziation in Guatemala schätzt, dass das Gesamterntevolumen etwa 18.800 tons betragen wird, was einer 40%igen Reduktion zur Vorsaison entspricht. Die Bio Hauptanbau Region, soll sogar so stark betroffen sein, dass man mit einer Reduktion von 60-70% rechnet. Dies hat dazu geführt, dass die Kardamom Preise in Guatemala nahezu auf ein Rekordniveau gestiegen sind.“
Wir kaufen die Cardamomfrüchte ganz in der Schale ein, grüne Premium-Schoten für unsere Tütchen, und hellere, auch angebrochene Schoten (Grinding Grade) für das Vermahlen bei uns im Haus.
Das Handeln der ganzen Früchte und auch das Vermahlen der Samen in der Schale hat den Vorteil, dass die Aromen besser geschützt bleiben und facettenreicher sind als aus der reinen Saat.
Cardamom wird sowohl in würzigen Gerichten als auch in Gebäck verwendet, auch die Prise im Kaffee ist eine Delikatesse.
Hier zwei Rezepte mit Cardamom, die gut in die Winterzeit passen:
https://www.heuschrecke.com/kurzrezept-gluehwein/
https://www.heuschrecke.com/kurzrezept-marskuchen/
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