Was haben Elefanten mit Tee zu tun?

Assam und Dooars Teefarmen mit Elefanten-Trails
Assam und Dooars Teefarmen mit Elefanten-Trails

 

Die Firma (Familienbetrieb) Tea Promoters India (TPI) verwaltet Bio-Teefarmen in Darjeeling, Dooars, Assam und Südindien. Wir arbeiten sowohl indirekt als auch direkt seit bestimmt schon 30 Jahren mit ihnen, jetzt mit der dritten Generation. Sie sind ebenfalls Teil unserer Initiative Trust Organic Small Farmers, da auch einige Tee-Kleinbauernkooperativen durch sie mitbetreut werden bei der Teeverarbeitung. Ein paar der Teefarmen durften wir kennenlernen und haben auch schon auf einem der Elefantenpfade gestanden.

 

Die kurze Geschichte des Familienbetriebs: „Tea Promoters India wurde vor 40 Jahren mit der Idee gegründet, eine nachhaltige menschliche Entwicklung in den Teeanbaugebieten Indiens zu fördern. In einer Zeit, in der konventionelle Landwirtschaft die Norm war, war es diese Vision, die unseren Gründer Mr. Brij Mohan zum Vorreiter der Bio- und Fairtrade-Bewegung im Teesektor machte.“

 

Zu Beginn der Corona-Pandemie bekamen wir einen Newsletter von TPI, wo sie über mehrere Projekte und deren Fortschritte berichteten, z.B. über Health-Care- und Toilettenprojekte, was sich für uns einfach anhört, aber sehr wichtig ist und die Lebensqualität aller ArbeiterInnen, aber besonders der Frauen stark verbessert.

 

Bio-Teegarten Chardwar in Assam
Bio-Teegarten Chardwar in Assam

 

Hier wollen wir einmal über das Elefantenprojekt berichten. TPI schreibt:

„Unsere Teegärten in Dooars, Darjeeling und Assam sind von Waldreservaten umgeben, in denen es eine große Elefantenpopulation gibt. Die Bewegung der Elefanten durch die Teegärten und die Wohnsiedlungen der Gemeinden hat immer wieder zu Konflikten geführt.

 

Um diesen Konflikt zu lösen, haben wir in Zusammenarbeit mit den Forstbeamten und lokalen Nichtregierungsorganisationen in diesen Regionen Aufklärungsprogramme durchgeführt, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Wir haben alle tiefen Gräben und Abflüsse abgedeckt, um zu verhindern, dass Elefantenbabys herunterfallen und verletzt werden. Alle tief liegenden Stromkabel und -masten wurden entfernt, um Stromschläge für Elefanten zu verhindern. Außerdem haben wir für die Elefantenherden sicherere Wege durch unseren Teegarten angelegt, die von den Wohnsiedlungen entfernt sind. Wir haben die Verwendung von Feuerwerkskörpern in unseren Teegärten eingestellt und klären unsere Gemeinschaft weiterhin darüber auf, wie man die Herden mit nicht schädlichen Methoden vertreibt. Wir haben eine Solarbeleuchtung entlang aller Wege in den Gärten installiert, um Überraschungsangriffe in der Nacht zu verhindern.

 

Um dieses Programm noch weiter voranzutreiben, haben wir uns mit der ‘Wildlife Enterprise (WFEN)’ zusammengetan, einer Organisation, die sich für den Schutz von Wildtieren auf landwirtschaftlichen Flächen einsetzt, die zwischen Waldgebieten liegen, indem sie die besten Naturschutzpraktiken fördert, die die Koexistenz und das Gedeihen von Mensch und Natur gewährleisten. Gemeinsam haben wir einen Plan zur Bewältigung von Konflikten zwischen Mensch und Elefant ins Leben gerufen, der alle unsere Bemühungen zum Schutz unserer Elefanten- und Menschengemeinschaften in den kommenden Jahren umreißt. Im Jahr 2020 werden Putharjhora, Snowview und Banaspaty die ersten Teegärten in Dooars, Darjeeling und Assam sein, die vom WFEN das Zertifikat “Elefantenfreundlich” erhalten.”

 

Certified elephant Friendly
Certified elephant Friendly

 

Der Newsletter schließt mit folgendem Statement, das immer noch brandaktuell ist:

 

„Angesichts der globalen Klimakrise und der Covid-19-Pandemie sind wir der Meinung, dass es jetzt an der Zeit ist, neue Wege zu finden, um uns mit der Welt, mit der wir unser Leben teilen, wieder zu verbinden. Mit Blick auf die nächsten 20 Jahre sind wir der Meinung, dass wir unsere Bemühungen um eine nachhaltige Zukunft für unsere Gemeinschaften neu gestalten, neu erschaffen, wiederbeleben, erforschen, auffrischen, verjüngen und neu überdenken müssen. Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf die Verringerung der Treibhausgasemissionen und helfen unseren Gemeinden, den Klimawandel zu bewältigen. Wir arbeiten jetzt daran, 10 % unserer Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Im Rahmen dieser Initiative werden nun alle unsere Dörfer mit Solarstrom beleuchtet. Wir streben eine Zukunft an, in der wir leistungsfähige, nachhaltige Lösungen für den ökologischen und sozialen Wandel in unseren Gemeinden finden. Es liegt ein langer und schwieriger Weg vor uns, aber wir sind dankbar, dass wir auf diesem Weg die Unterstützung all unserer Partner haben.“


 

Die verschiedenen Berichte im Newsletter sind so interessant und erzählen einiges über die Hintergründe der Lebenswirklichkeit in den Teeanbaugebieten (Tee ist ein Thema, was immer auch eng mit der Politik verbunden war und ist), dass wir hier nochmal den ganzen TPI-Newsletter  teilen möchten: TPITea Action Project Newsletter 2020

 

Wir freuen uns, TPI, Gautam Mohan und die MitarbeiterInnen nächste Woche auf der BioFach-Messe wiederzusehen. Wie immer wird es auch ein Trust-Organic-Small-Farmers-Treffen am Vorabend der Messe geben.

 

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